Fliesen von RAKO – seit 140 Jahren zeitlos schön und aktuell

Fliesen von RAKO – seit 140 Jahren zeitlos schön und aktuell

 | RAKO feiert sein 140-jähriges Bestehen

Der tschechische Fliesenspezialist RAKO feiert sein 140-jähriges Bestehen. Die Marke ist weltweit bekannt, hat Vertriebsstandorte in vielen Ländern und ist darüber hinaus einer der ältesten Hersteller von Keramikfliesen weltweit, die bis heute durchgängig produzieren. RAKO gelang es, sich über die vielen Jahrzehnte seiner Geschichte zu in den Köpfen der Planenden und in den Projekten etablieren, unabhängig vom nationalen oder internationalen Geschehen, und zum wichtigen Player in der Branche zu werden.

2023, 140 Jahre nachdem der erste Brennofen angeheizt wurde, gehört das Unternehmen (das bis heute nur in Tschechien produziert) keineswegs „zum alten Eisen“. Im Gegenteil: Die stetige Erneuerung von Produkten und zahlreiche Innovationen sorgten dafür, dass Qualität und Preis im Markt stets wettbewerbsfähig blieben. Das hat sich bis heute nicht geändert: Trotz der aktuellen Wirtschafts- und Energiekrise schaut das Unternehmen durchaus positiv auf die kommenden Jahre. Als Teil der österreichischen Lasselsberger Group sind zwei der Gründe ganz sicher, dass die wichtigen Rohstoffe für die Fliesenherstellung aus den eigenen Lagerstätten vor Ort in Tschechien stammen und dass die Österreicher kontinuierlich in moderne Produktionsanlagen und neue Fliesenkollektionen investieren.

Eine bewegte Vergangenheit und eine gesicherte Zukunft

Keramik ist eine wichtige Konstante in der Architekturwelt, als nachhaltiges und natürliches Material, das durch die Epochen und Baustile hinweg die Architektur und das Bauen insgesamt prägte. Dennoch, obwohl auch RAKO viele Jahre davon begleiten durfte: Eine der größten Herausforderungen für das Unternehmen war die jüngere Geschichte nach 1989, als die renommierte Marke vor allem im Osten Europas große Absatzeinbrüche verkraften musste. Architekten, Planer und Investoren bevorzugten damals ausländische Fliesenprodukte, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs den Markt buchstäblich überschwemmten. Darüber hinaus wurde die Nachfrage durch wirtschaftliche Zwänge beeinflusst, die einheimischen Produkten den Zugang zu internationalen Märkten zusätzlich erschwerten.

Im Jahr 1998 begann eine neue Etappe in der Geschichte des tschechischen Fliesenspezialisten: RAKO wurde behutsam und mit Weitblick in das neue Jahrtausend gelenkt, als das österreichische Unternehmen Lasselsberger alle tschechischen Keramik-Produktionen übernahm. Darunter waren unter anderem die größten Werke in Chlumčany, Horní Bříza und Rakovník. Die drei ehemals konkurrierenden Produktionen hatten schon vorher ihre Geschäftsaktivitäten gebündelt und verfügten über gemeinsame Handelsvertretungen in Prag, Europa und weltweit. Der Erwerb durch Lasselsberger wurde 2002 mit der Übernahme der RAKO-Aktiengesellschaft abgeschlossen. In den folgenden Jahren änderte der neue Eigentümer grundlegend die Geschäftspolitik, was rückblickend sehr wichtig für den heutigen Erfolg in den stetig wachsenden Exportmärkten war.

Der Mensch denkt doch die Natur lenkt

Einem großen Zufall zu verdanken ist es, dass in Böhmen und Rakovnik (daher auch der Name RAKO) Keramik hergestellt wird: Die Kohlebergwerke nahe Rakovnik wurden durch Überflutung im Jahr 1882 so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass an Kohlebergbau nicht mehr zu denken war. Der wirkliche Reichtum der Region befand sich jedoch im Abraum. Die nach dem Kohleabbau verbliebenen Halden waren voller Schieferton, sedimentärem Tongestein vom Grund des prähistorischen Meeres vor Ort, das zu einem großen Teil aus Kaolinit besteht – einem wichtigen Mineral für die Herstellung von keramischen Fliesen. Durch diese Naturkatastrophe befördert, entstanden in den folgenden Jahrzehnten die berühmten tschechischen Keramikfabriken. Sie sind heute ein wichtiger Teil des tschechischen Industrieerbes.

Stilikonen der Architektur in der ganzen Welt – und RAKO ist ein Teil davon

Nur ein Jahr später, 1883, startete in Rakovnik die Produktion von Keramikprodukten. Unter der Marke RAKO wurden feuerfeste Steine und Klinkerfliesen hergestellt. Die rasante Entwicklung von Industrie und Bauwesen in ganz Europa und die hohe Qualität der Produkte ermöglichte es, zwischen 1888 und 1938 stark zu expandieren. Ab Mitte der 1920er Jahre stieg die Nachfrage so sehr an, dass die Keramikfliesen über die Landesgrenzen hinaus nach Europa und bis über den Ozean exportiert wurden. Die vier Buchstaben R-A-K-O fanden sich auf den Wänden der bedeutendsten Gebäude jener Zeit wieder, von denen nun viele unter Denkmalschutz stehen: Mosaikbilder in Hotels und Bädern in Budapest und Wien, Majolikafliesen im Prager Gemeindehaus, Jugendstil-Keramikfliesen im Hotel Imperial in Prag, Fassadenfliesen des Holland-Tunnels in New York, des Amalienbads in Wien und des Haviak im schweizerischen Basel, um nur einige dieser Architekturikonen zu nennen.

Große Baumeisterinnen und Architekten lieben die RAKO-Keramik bis heute. Über die Protagonisten der Moderne, des Brutalismus oder der Postmoderne bis in die Neuzeit: Fliesen von RAKO wurden von berühmten Architekten wie Josef Gočár, Adolf Loos oder Mies van der Rohe vor fast 100 Jahren genauso gern eingebaut, wie aktuell bei den Wohntürmen „Sky Park“ in Bratislava von Zaha Hadid Architects oder in Gesundheits- und Forschungsbauten mit Strahlkraft für ganz Europa – wie dem Klinikum Frankfurt Hoechst von woerner traxler richter.

Ökologie und Wirtschaftlichkeit im Zusammenspiel

In den vergangenen Jahren konnte Hersteller Lasselsberger mit seiner Marke RAKO jährlich rund 28 Mio. Quadratmeter Keramikfliesen verkaufen. Ökologie und Ökonomie gehen dabei Hand in Hand: Die Produkte bestehen zu 96 % aus heimischen Rohstoffen natürlichen Ursprungs. Die Werke produzieren umweltfreundlich und unter Einsatz modernster Fertigungstechnologien. Knapp ein Drittel der RAKO-Produkte werden heute im Inland verkauft, mehr als zwei Drittel der Gesamtproduktion sind für den Export bestimmt. Deutschland, Österreich, Frankreich, die Benelux-Staaten sowie Skandinavien sind die wichtigsten Absatzländer.

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