Grundschule Šeberov

Die moderne Schule – Grundlage des Lebens

Wie die traditionelle Institution „Schule“ heute aussehen und zukünftig funktionieren sollte, stellen die Projektarchitekten des Schulneubaus in Prag/Šeberov, die Vertreter der Schule und die Prager Stadtverwaltung eindrucksvoll unter Beweis: Das Ergebnis eines gemeinsam verfolgten vorbildlichen Planungsansatzes ist eine moderne, räumlich großzügig gestaltete Schule, in der alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit erhalten. Die Architekten der Schule knüpften an die Tradition der tschechischen Moderne an, verwendeten hochwertige heimische Bauprodukte und zeigen, dass Nachhaltigkeit mehr als nur ein Schlagwort ist. Eine der eingesetzten und bewährten Marken ist Hersteller RAKO mit seinen Keramikfliesen. Fast 5000 m² kommen auf dem Schulgelände zum Einsatz.

Die neue Schule im Prager Stadtteil Šeberov wurde Mitte 2024 eröffnet. Für die Schülerinnen und Schüler sowie die Gemeinde selbst entstand ein Gebäude, in dem gute zwischenmenschliche Beziehungen, moderner Unterricht, Sport und Gemeinschaftsleben gefördert werden. „Es ist ein Ort, der in uns allen das Beste fördert. Das angenehme Umfeld trägt zum positiven Feedback von Eltern, Lehrern und der Öffentlichkeit bei. Es zeigt sich, dass tschechische Schulen mit den besten europäischen Schulen Schritt halten können, wenn in sie investiert wird und sie eine moderne Philosophie verfolgen. Wir bemühen uns daher, eine Schule zu sein, die den Erfolg eines jeden einzelnen Schülers fördert“, erklärt der Schuldirektor Jiří Luka. Die Geschichte von der ersten Idee bis zur fertigen Schule ist lang. Bereits im Jahre 2010 wurde ein Architekturwettbewerb für die städtebauliche Gestaltung des Gebiets ausgeschrieben, den das renommierte Architektenbüro ADR aus Prag für sich entschied. „Die Realisierung dauerte knapp zwei Jahre, jedoch nahmen die gesamten Vorbereitungen für den Bau insgesamt fünfzehn Jahre in Anspruch, sodass die eigentliche Umsetzung für uns bereits die Zielgerade darstellte“, erklärt Architekt Aleš Lapka.

Modern bis ins Detail

Die Grundschule für die erste und zweite Schulstufe ist großzügig für modernen Unterricht, Sport und Freizeitgestaltung konzipiert. Sie verfügt über eine gut ausgestattete Gastronomie, Speisesaal, Bibliothek, Hort und weitere Räumlichkeiten. Das Areal besteht aus drei zweistöckigen Flügeln, die in U-Form angeordnet sind. Die beiden parallel zueinander stehenden Pavillons (mit überwiegend Klassenräumen) sind durch den Hauptteil des Gebäudes verbunden. Das zentrale Treppenhaus wurde von den Architekten als dominierendes Element aus monolithischem Beton gestaltet. An den großen Schulhof schließt ein Gebäude mit zwei Turnhallen an. Hieran angebunden ist ein Wetterdach mit Sportplatz und Zuschauertribüne. Die Ziegelfassade der meisten Gebäude unterstreicht die Würde und den repräsentativen Charakter der Bildungseinrichtung. Zur besseren Orientierung haben die Architekten den Farbton der Fassade des Hauptgebäudes von der der Nebengebäude abgesetzt. Bewusst kontrastiert durch die Kombination mit einer verglasten Rahmenfassade und einer Verkleidung aus profilierten Blechpaneelen wurde der Baukörper der Turnhallen gestaltet.

Wenn Architektur hilft

Schuldirektor Luka ist überzeugt, dass ein qualitätsvoll gestaltetes Gebäude die Grundlage für etwas viel Tiefgründigeres bildet: einen Ort der Begegnung, des kreativen Schaffens und unvergesslicher Erlebnisse. Seiner Meinung nach bedeutet der Ausdruck „moderne Schule” nicht nur neueste Technologien und Design. Es geht um Beziehungen, Vertrauen, Zusammenarbeit, die Entwicklung jener Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Kinder für ihr Leben benötigen. Eine stärkere Individualisierung ist notwendig und muss auf den Stärken der Schüler aufbauen. Der Unterricht sollte in Zusammenhängen und in realen Situationen erfolgen, und zwar ohne Scheu vor der Arbeit außerhalb des Klassenzimmers. „Unsere Schule hat diesen Weg eingeschlagen, und das neue Gebäude unterstützt uns dabei hervorragend. Es bietet Gemeinschaftsräume, offene Klassenzimmer, eine Bibliothek, einen modernen Speisesaal und Sportanlagen. All dies sind Orte, an denen das entsteht und sich erfüllt, was für mich das Wort Schule bedeutet.“ Und er fährt fort: „Das Umfeld, in dem wir leben und arbeiten, beeinflusst unsere Stimmung und unsere Ergebnisse. Saubere, funktionale und gleichzeitig angenehme Räume innen und außen motivieren uns zu besseren Leistungen und Beziehungen. Die Schule soll ein sicherer und inspirierender Ort sein – ungeachtet dessen, ob es sich um ein Klassenzimmer, eine Bibliothek, einen Flur oder einen Speisesaal handelt. Zu einer modernen Schule gehören auch Sporthallen und Sportplätze, die für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder von entscheidender Bedeutung sind.“

Ein lebender Organismus hat Regeln

Die Schule besuchen derzeit 350 Schülerinnen und Schüler. Eine Erweiterung der Kapazität auf bis zu 450 Kinder ist geplant. Schon jetzt sind die Flure nicht leer und es herrscht reger Betrieb. Unter diesem Gesichtspunkt haben die Architekten von Anfang an  auch an der Auswahl eines hochwertigen Bodenbelags gearbeitet.  Da die Grundschule ein öffentlicher Raum ist, müssen die Parameter der verwendeten Materialien den geltenden Gesetzen und Normen entsprechen. Einige davon sind durch die Hygienestandards festgelegt, beispielsweise die Rutschfestigkeit der Bodenbeläge in den Sanitäreinrichtungen. Projektarchitekt Aleš Lapka vom Architektenbüro ADR ergänzt, dass heute im Vergleich zu früheren Zeiten strengere Hygiene- und Brandschutzanforderungen gelten. Auch die ästhetischen Aspekte sind von Bedeutung. An Fußböden in Schulen werden grundsätzlich ähnliche Anforderungen gestellt wie an Fußböden in anderen öffentlichen Gebäuden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Rutschfestigkeit, Widerstandsfähigkeit, Hygiene, dem Feuerwiderstand, Pflegeleichtigkeit und Langlebigkeit der Oberflächen. Gerade wegen dieser Eigenschaften sind keramische Fliesen die beste Wahl. Für den künftigen Erfolg des Projekts war entscheidend, dass auch die späteren Nutzer – in diesem Fall Lehrer, Köchinnen, Hausmeister und nicht zuletzt die Schüler einbezogen wurden. Die Schulleitung führte daher im Vorfeld offene Gespräche mit den Architekten, um sicherzustellen, dass die endgültige Lösung den Anforderungen bestmöglich entspricht.

Erinnerungen an die Zukunft

Der mehrstöckige Bildungskomplex entspricht der Architektursprache des 21. Jahrhunderts, besticht jedoch durch traditionelle Bauelemente und Materialien – Glaswände aus Copilit, sichtbare Heraklit-Platten (Dämmplatten aus Holzwolle) an den Decken sowie großformatige Keramikfliesen auf dem Boden. Die Fassade und die Form des Gebäudes können ihre Wurzeln in der Moderne nicht leugnen. Architekt Aleš Lapka auf die Frage, ob es direkt beabsichtigt war, zu verbinden, zu erinnern, und daran anzuknüpfen: „Ja, wir wollten eindeutig an das Gute anknüpfen, das die tschechische Architekturmoderne hervorgebracht hat. Gleichzeitig haben wir uns am Ausland inspiriert. Das Projekt entstand als Antwort auf das demografische Wachstum der Randgebiete Prags und bietet Platz für achtzehn Klassen. Bei der architektonischen Lösung legten wir Wert auf eine funktionale Gliederung und einen hochwertigen öffentlichen Raum.“

Beständige, sichere und umweltfreundliche Fliesen

Ein seit Generationen bewährtes Material sind zweifellos keramische Bodenfliesen. Die tschechische Marke RAKO blickt auf eine über 140-jährige Tradition zurück und genießt einen guten Ruf und bestätigt ihre Qualität – sowohl daheim als auch im Ausland. Architekt Lapka betont, dass im Atelier ADR regelmäßig keramische Bodenfliesen von RAKO zum Einsatz kommen. Benötigen die Planungsteams Serviceleistungen oder technische Empfehlungen von RAKO und vom Unternehmen Lasselsberger, können sie sich jederzeit an den Hersteller wenden.

Für die am stärksten beanspruchten Böden wurden großformatige Fliesen der Serie Extra verwendet, während die Sanitärräume und der Gastronomiebereich mit Wandfliesen der Serie Color One und Bodenfliesen der Serie Color Two ausgestattet wurden. „Wir haben uns aus mehreren Gründen für die Serie Extra mit Betonoptik entschieden: Wir schätzen Betonputz und Sichtbeton in Projekten. Auch der optimale Preis spielte eine wichtige Rolle“, fügt der Architekt hinzu.

Schulleiter Luka merkt hierzu an: „Ich kenne die Produkte von RAKO seit meiner Kindheit. Für jüngere Kinder ist dies möglicherweise nicht von Bedeutung, aber ältere Schüler sollten an die Tradition der heimischen Marken erinnert werden. Das Erscheinungsbild des Betons verleiht dem Innenraum Ausgewogenheit und einen neutralen Hintergrund. Die Auswahl der Farben und Materialien ist nicht nur ‚ästhetische Erziehung‘, sondern auch eine stille Lektion darüber, wie man seine Umgebung schätzen sollte. Nach einem Jahr Betrieb sieht die Schule immer noch aus wie neu, was nur bestätigt, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben.“

Auch besser leben lernen

Der Architekt Aleš Lapka äußert sich etwas skeptisch zur Situation des Grundschulbaus in unserem Land im Vergleich zu den entwickelten europäischen Ländern: „Aufgrund der komplizierten Gesetzgebung stehen wir nicht besonders gut da. Seit dem Jahre 1989 bzw. seit der Samtenen Revolution wurden im Gebiet der Hauptstadt Prag lediglich zwei neue Grundschulen errichtet! Beide Projekte wurden durch unser Büro entworfen." Die Genehmigung dauerte zwar lange, aber dadurch konnten aktuelle Trends im Bauwesen – Materialien, fortschrittliche Technologien und das Thema Nachhaltigkeit – in das Erscheinungsbild und die Funktionsweise des Neubaus einfließen. Es blieb nicht bei Ankündigungen, sondern es entstand eine konkrete Lösung. Der Fachmann erläutert sie näher: „Die Schule steht in der Nähe des Naturdenkmals Hrnčířské louky (Töpferwiesen) und knüpft mit ihrem Schwerpunkt Umwelterziehung und in ihrer Arbeit mit der umliegenden  Landschaft an dessen Charakter an. Die Nachhaltigkeit ist daher nicht nur ein technischer Parameter, sondern ein natürlicher Bestandteil des Bildungskonzepts: Die Kinder lernen im Alltag den schonenden Umgang mit Wasser, Energie und Raum kennen. Das Gebäude nutzt ein Wärmepumpensystem, in Rückhaltebecken wird Wasser für die Bewässerung der Grünflächen gespeichert, und Beschattungselemente sorgen für passiven Komfort. Ebenso haben wir keramischen Produkten den Vorzug gegeben. Die Fliesen sind ein gesundheitlich unbedenklicher Naturwerkstoff, der in Tschechien, bei uns, hergestellt wurde. Die technologische Lösung legt Wert auf einen niedrigen Energieverbrauch des Schulbetriebs und eine einfache Wartung. Die langfristige Nachhaltigkeit ist gut nachvollziehbar und vor allem für die Nutzer selbst – Kinder, Lehrer und Eltern – leicht erkennbar.“

PROJEKTINFORMATIONEN:

Grundschule Šeberov, Straße K Hrnčířům, Prag 

• Grundstücksfläche der Schule: 11 465 m² 

• Bebaute Fläche: 7 050 m² 

• Generalplaner: Bomart s.r.o. 

• Architektur: Architektenbüro ADR, Prag (Projektteam: Aleš Lapka, Martin Kuklík, Tereza Valošková)

• Bauherr: Magistrat der Hauptstadt Prag

• Realisierung: PKS stavby, Vistoria CZ

• Zulieferer Fliesen: RAKO, 4. 764 m² Keramikfliesen der Serien Extra, Color One, Color Two, 

• Bauchemie: RAKO SYSTEM